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[Türchen N. 11] Das Nikolausdorf Tiftlingerode 🎅

Ihr kennt wahrscheinlich Tiftlingerode, ein kleines Dorf, dessen einziges Geschäft ein Fahrradladen ist. Aber wusstest du auch, dass Tiftlingerodes Schutzpatron der heilige St. Nikolaus ist? Überall im Dorf ist er präsent, ob an der Schule, dem Gemeindezentrum, der Kirche oder auf Karten, man kann ihn immer wieder sehen. Vielleicht habt ihr beim genaueren Betrachten sogar die drei goldenen Äpfel gesehen, und was es damit auf sich hat, erfahrt ihr jetzt. 

Einst lebte ein sehr armer Mann mit seinen drei Töchtern zusammen in einem Haus. Sie konnten kaum ihr Essen oder ihre Schulden bezahlen, weswegen der Vater schweren Herzens überlegte, seine Töchter an erhabene Männer zu verkaufen, damit sie ein besseres Leben führen können. Die Töchter bekamen dies mit und waren sehr traurig getrennt zu werden. Darauf wurde Nikolaus aufmerksam und die Familie tat ihm so leid, dass er sich nachts zum Haus schlich und drei goldene Äpfel in die Schuhe der Töchter legte, damit sie diese verkaufen können und immer genug Geld haben werden. Der Vater und seine Töchter waren ihm auf ewig dankbar für deine Großzügigkeit. 

Daraus entwickelte sich auch der noch heute übliche Brauch, in der Nacht vom 5.12 auf den 6.12 Geschenke in die Schuhe der Familienangehörigen zu legen, damit sie sich daran erfreuen können.

[Türchen Nr. 5] Sinterklaas und zwarte Pieten 🎅

Wie der Nikolaustag 350km von uns entfernt gefeiert wird 

Morgen feiern wir Nikolaustag. Nach altem Brauchtum putzen viele Kinder heute Abend ihre Schuhe und stellen sie vor die Haustür. Morgens finden sie diese dann mit Schokolade, Mandarinen, Nüssen oder auch kleinen Geschenken gefüllt vor. Dieser Brauch erinnert an den Heiligen Bischof Nikolaus von Myra (heutige Türkei), der der Sage nach nachts armen und kranken Menschen Gaben vor die Tür legte. Er wird im Christentum als Heiliger verehrt.  

The Feast of Saint Nicholas .*oil on canvas .*82 x 70.5 cm .*1665 – 1668 .*signed b.r.: JSteen.

In den Niederlanden geht es am Nikolaustag allerdings ganz anders zu. Dort ist der Nikolaustag für die Kinder das wichtigste Ereignis in der Weihnachtszeit. Gefeiert wird schon am 5. Dezember. Drei Wochen vor dem 5.12. kommt der Nikolaus, in den Niederlanden Sinterklaas genannt, mit seinen Helfern, den zwarte Pieten (=schwarze Peter), auf einem Dampfschiff an. Der Sage nach lebt Sinterklaas nämlich das ganze Jahr in Spanien und reist erst im November in die Niederlande. Dort verteilt er dann Geschenke und Süßigkeiten an die braven und Ruten an die unartigen Kinder. Jedes Jahr wird eine andere Stadt für die Ankunft ausgewählt. Dort wird die „Intocht“, die Einfahrt seines Schiffes in den Hafen von vielen Kindern gefeiert. Nach der Ankunft gibt es eine große Parade, bei welcher Sinter auf seinem Pferd Amerigo reitet und die zwarten Pieten Süßigkeiten und Mandarinen an die Kinder verteilen. Dieses Ereignis dauert oft bis zu fünf Stunden lang.  

Nach seiner Ankunft stellen die meisten Kinder in den Niederlanden ihre Schuhe vor einen Kamin, gefüllt mit Heu und einer Möhre für Sinters Pferd, sowie dem Wunschzettel. Zwischen Ankunft und „Pakjesavond“, zu Deutsch Päckchenabend, lebt Sinter mit seinen Piets im Pietenhuis. Das Pietenhuis ist ein geheimer Ort, von dem man nur im Sinterklaasjournal im Fernsehen erfahren kann. In dieser TV-Sendung können Kinder Dinge über Sinter erfahren und einmal im Jahr gibt es eine große Aktion, bei der alle Kinder Sinterklaas helfen müssen. 

Am „Pakjesavond“ gibt es dann Süßigkeiten, Buchstaben aus Schokolade und Geschenke. Die Atmosphäre ist dabei ähnlich wie bei uns am Nikolaustag. 

 Jonathan Thiede (9c)