Die Baustelle für den Anbau wird zurzeit für den Rohbau vorbereitet. Im Rahmen einer solchen Vorbereitung gehört es auch dazu, das Grundstück nach archäologischen Strukturen zu untersuchen. Gerade ein großes Bauprojekt kann immer mal etwas an das Tageslicht bringen, was sonst nicht entdeckt worden wäre. In diesem Fall hat man auf dem ehemaligen Schulhof eine Scheune aus der Eisenzeit gefunden. Im Grunde sieht man nur noch einige Verfärbungen in der Erde, die darauf hindeuten, dass dort einmal ein Gebäude gestanden hat.
Schülerinnen und Schüler des EA Geschichte 13 besichtigten die Ausgrabungen
Gasleitung getroffen – EGD wird evakuiert
Der örtliche Energieversorger und eine Spezialfirma haben die Gasleitung wieder repariert
Im Rahmen der Bauarbeiten finden im Moment sehr viele Erdbauarbeiten statt. Bei den Arbeiten wurde die Gasleitung beschädigt, die zum Blockheizkraftwerk unter der Schule führt. Das austretende Gas entzündete sich. Um kein Risiko einzugehen, wurde das EGD evakuiert. Die hinzugezogene Polizei lobte die schnelle Evakuierung zu den neuen Sammelpunkten der Schule.
Am 14. August 2024 fand der erste Spatenstich statt. Nachdem die Baustelle grundsätzlich vorbereitet wurde, fand jetzt der erste Spatenstich auf dem Baugelände statt. Rund fünfzig Menschen hatten sich vor dem EGD versammelt, um symbolisch eine Menge Spaten in den Boden zu bekommen. Neben der Verwaltung des Landkreises Göttingen (u.a. Landrat Riethig und die verantwortlichen Dezernentinnen und Dezernenten Frau Fragel, Frau Dornieden und Herr Finger) buddelten auch die Schulleiter Steffen Hartmann, Stefan Hoppe und Gabi Assmann kräftig mit. Aber auch Schülerinnen und Schüler waren zum Spatenstich eingeladen, um zusammen mit den Bauleuten, Architekten und Projektentwicklern der kleinen Feierstunde beizuwohnen. Hier die Bilder vom Startschuss:
Nun wird gebaut. Der Neubau soll Mitte 2026 fertig sein.
Die gesamte Verwaltungssptitze des Landkreises Göttingen auf einem Blick.
Schulleiter Steffen Hartmann mit Schülerinnen und Schülern aus dem Jahrgang 6, die kräftig mitangepackt haben. Ab 2026 werden die 5. und 6. Jahrgänge am Hauptstandort unterrichtet. (Fotos: S. Nolte)
Das erste Livebild auf der Homepage…
Um den Baufortschritt zu dokumentieren, wurde eine Live-Cam auf dem Dach der Schule installiert. Sie liefert alle dreißig Sekunden ein Bild und zeigt die aktuellen Arbeiten auf der Baustelle. Am Ende der gesamten Baumaßnahmen soll daraus ein Film entstehen.
Der braun-graue Bauzaun erhält einige Bullaugen, damit man sich vom Baufortschritt überzeugen kann. Zusätzlich wird der Fachbereich Kunst den Zaun mit vielen Farben verschönern.
Neue Fahrradständer
Das EGD erhält im Zuge des Neubaus neue Fahrradständer. Darüber gibt es eine Menge Aufregung sowohl in der Zeitung als auch auf facebook, da die Kosten für manche mit 500.000 Euro zu hoch erscheinen. Einige Tage schlagen die Wellen hoch, es gibt mehrere Artikel im Eichsfelder Tageblatt. 90 Prozent der Summe werden vom Bund im Rahmen eines Förderprogramms bezahlt, der Landkreis steuert etwa 50.000 Euro dazu.
Die Baustelle wird im Moment weiter vorbereitet. In diesem Fall finden Verdichtungen des Untergrundes statt. Eine Maschine verpresst den ganzen Tag Kies in das Erdreich, das dadurch fester wird. So kann man bald mit der Gründung der Bodenplatte beginnen. Die Bauarbeiten finden in der Regel den ganzen Tag bis etwa 19.00 Uhr statt. Der Zeitplan ist eng.
Weitere Verdichtungen und Vorbereitungen
In den letzten Woche haben verschiedene Bauunternehmen Verdichtungen und Vorbereitungen auf der Baustelle vorgenommen. Eine Menge Sand und Kies wurden verpresst und weitere Löcher für die Fundamente vorbereitet. Bald kann der Neubau richtig losgehen.
Der alte Lüftungsschacht…
Über Generationen hinweg hat der alte Lüftungsschacht vor der Schule Schülerinnen und Schülern im Winter Wärme gespendet. Wenn es kalt wurde, konnte man über den Tag immer wieder Menschen entdecken, die dort Wärme suchten. Nun ist der Lüftungsschacht des Blockheizkraftwerkes Geschichte. Er musste den Vorbereitungen auf den Neubau weichen, denn genau dort wird das neue Gebäude an den Altbau angedockt.
Was passiert unterhalb der Bodenplatte?
Nach wochenlangen Verdichtungen wurden jetzt viele Rohre und Schläuche unterhalb der noch zu gießenden Bodenplatte verlegt. Hier gibt es mehrere Kanäle, die die ganze Steuerung usw. des Neubaus aufnehmen wird. Es geht also voran auf der Baustelle. Zudem sind in den letzten Tagen auch mehrere blaue Container aufgestellt worden, dort wird demnächst das Projekt- und Baumanagement zu finden sein.
https://www.eichsfeld-gymnasium.de/wp-content/uploads/2024/08/archaeologie_egd_3.jpg14401920Ben Thustekhttps://www.eichsfeld-gymnasium.de/wp-content/uploads/2019/09/egd-logo_trans-340_ou.pngBen Thustek2024-10-01 14:17:112024-10-28 14:40:18Neuigkeiten von der Baustelle
In der Zeit vom 25.-27. Januar 2023 finden in Duderstadt eine Reihe von Veranstaltungen und Ausstellungen zum Internationalen Gedenktag für die Opfer des Holocaust statt, an denen auch Schülerinnen und Schüler des EGD beteiligt sind. Zu den Duderstädter Gedenktagen laden ein die Stadt Duderstadt, die evangelischen und katholischen Gemeinden im Untereichsfeld und das Eichsfeld-Gymnasium Duderstadt. Gefördert und unterstützt werden die Gedenktage von der Hanns-Lilje-Stiftung und der Sparkasse Duderstadt.
Zu der zentralen Frage „Warum Gedenken? – Die aktuelle Dringlichkeit, an den Holocaust zu erinnern“ finden am Mittwoch, den 25. Januar um 19 Uhr ein öffentlicher Vortrag mit Diskussion im Forum der Schulen, Auf der Klappe 39, von Dr. Elke Gryglewski, Leiterin der Gedenkstätte Bergen-Belsen und Vorsitzende der Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten statt. An der Veranstaltung nehmen Schülerinnen und Schüler des 13. Jahrganges teil. In Workshops werden sich Schülerinnen und Schüler des Eichsfeld-Gymnasiums Duderstadt auf den Vortrag vorbereiten.
Am darauffolgenden Donnerstag, den 26. Januar um 14:00 Uhr schließt die offizielle Veranstaltung zum Holocaust-Gedenktag der Stadt Duderstadt im Schulzentrum daran an. Die Schülerinnen und Schüler der AG Geschichte und Gedenken des 10. Jahrgangs werden die Veranstaltung maßgeblich begleiten.
Am Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, dem 27. Januar wird zum Abschluss der Duderstädter Gedenktage zum öffentlichen Konzert des KlezPO-Orchesters aus Göttingen um 20 Uhr geladen, welches im Schulzentrum „Auf der Klappe“ stattfinden wird.
Zum Rahmenprogramm gehören zwei Ausstellungen: Die ganze Woche vom 23. Januar an bis zum 3. Februar wird im Foyer der Duderstädter Stadtsparkasse eine Ausstellung der St. Ursula Schule zum Thema „Euthanasie“ zu sehen sein. Und im Forum der Schulen wird bis zum Ende des Schuljahres eine Wanderausstellung über christliche Märtyrer des 20. Jahrhunderts, wie etwa Paul Schneider, die Geschwister Scholl und Bernhard Lichtenberg, zu sehen sein. Anschließend wird sie in die St. Servatiuskirche zu sehen sein.
Der Ablaufplan im Einzelnen:
Workshops/Seminartag und Abendveranstaltung: Warum Gedenken? Die aktuelle Dringlichkeit an den Holocaust zu erinnern.
Mittwoch, 25. Januar 2023
11.30-13.05 Uhr: Workshop und Seminartag der EA-Kurse Geschichte 13: Gedenkkultur in der Bundesrepublik Deutschland und Erinnern in der Region: Nationalsozialismus und Holocaust
Dr. Elke Gryglewski, Leiterin der Gedenkstätte Bergen Belsen
Marie Kuehnel, FSJ an der Gedenkstätte Bergen-Belsen
Teilnehmer*innen: EA-Geschichtskurse des 13. Jahrgangs
Mittwoch, 25. Januar 2023
19.00 Uhr: Vortrag und Diskussion: Warum Gedenken? Die aktuelle Dringlichkeit an den Holocaust zu erinnern.
Dr. Elke Gryglewski, Leiterin der Gedenkstätte Bergen Belsen
Teilnehmer*innen: Geschichtskurse des 13. Jahrgangs, offene Teilnahme für interessierte Bürgerinnen und Bürger
Parallel die Märtyrer-Ausstellung im Forum.
Hinweis auf Ausstellung der St. Ursula Schule in der Sparkasse
Dazu und danach Büchertisch der Buchhandlung Mecke.
Donnerstag, 26. Januar 2023
14.00 Uhr Gedenkveranstaltung zum Holocaust-Gedenktag der Stadt Duderstadt, gestaltet von Schülerinnen und Schülern des EGD, AG „Geschichte und Gedenken“, Jahrgang 10
Kai Schöbel und Ben Thustek, zusammen mit Bürgermeister Thorsten Feike.
Freitag, 27. Januar 2023
20.00 Uhr KlezPO-Konzert der evangelischen und katholischen Gemeinden im Untereichsfeld zum Gedenken an den Schmerz und die Freude der jüdischen Mitbürger mit Klezmer Musik.
Parallel die Ausstellung „Christliche Martyrer“, die anschließen vom 28.1.- 3.2. in der St. Servatius-Kirche aufgestellt wird, und Hinweis auf die Euthanisie-Ausstellung der St. Ursula Schule in der Sparkasse vom 23.1.-3.2.
Im zweiten Schulhalbjahr wird am EGD Junior an zwei Wochentagen in der 7. und 8. Stunde eine Hausaufgabenbetreuung angeboten. Sie beginnt am Montag, 21.02. bzw. am Donnerstag, 24.02.2022.
Montag: Hausaufgabenbetreuung mit besonderer Unterstützung in den Fächern Deutsch und Englisch (Frau Stecker/EGD-Junior, Raum 019) Donnerstag: Hausaufgabenbetreuung mit besonderer Unterstützung in den Fächern Englisch, Geschichte und Geschichte bilingual (Herr Koch/EGD-Junior, Raum 019)
Schülerinnen und Schüler, die sich für andere Wochentage angemeldet haben, sind herzlich eingeladen, stattdessen am Montag und Donnerstag teilzunehmen.
Der 27. Januar ist in Deutschland offizieller Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Er erinnert an die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz 1945.
Am Eichsfeld-Gymnasium haben im 1. Halbjahr 2020/2021 im Rahmen der AG „Auschwitz – Geschichte und Gedenken“ 20 Schülerinnen und Schüler des 10. Jahrgangs einen Film zu Duderstadt und seinen ermordeten jüdischen Mitbürgern gedreht und sich mit dem Schrecken der NS-Herrschaft befasst. So sind Texte zum „Alltag“ in Auschwitz, zum Aufbau des Konzentrationslagerkomplexes, zu der Überlebenden Anita-Lasker-Wallfisch, zum Judenretter Oskar Schindler, zur Zwangsarbeit im NS-Staat und zur Bestrafung der Täter entstanden. Außerdem geht es um die Bedeutung dieses Tages, an dem der sechs Millionen ermordeten europäischen Juden, der Sinti und Roma, der Zwangsarbeiter, dem Hungertod preisgegebenen Kriegsgefangenen, der Opfer staatlicher Euthanasie, der Homosexuellen, aller, die sich aus religiösen, politischen oder schlichtweg menschlichen Beweggründen dem Terror widersetzten und deswegen der totalitären Staatsgewalt zum Opfer fielen, gedacht wird. Die Seite der Stadt Duderstadt zeigt die Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler:
Der Geschichtslehrer Kai Schöbel, der die AG seit Jahren leitet, wird mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern nach Polen fahren, um u.a. die Gedenkstätte Auschwitz, das dortige jüdische Museum mit Synagoge und die „heimliche Hauptstadt Polens“, Krakau, zu besuchen. Das wird aber erst nach der Pandemie möglich sein.
Vor genau einhundert Jahren wurde an unserer Schule ein Mord verübt, der nie aufgeklärt wurde. Michelle Feike, Abiturientin unserer Schule, hat diesen Fall in ihrer Seminararbeit näher unter die Lupe genommen. Sie hat dabei mehrere Mordthesen aufgestellt und versucht, dem Täter auf die Schliche zu kommen. Am Ende sprach viel für einen Raubmord im Jahre 1920. Der Lehrer Heribert Hartung, der am Duderstädter Gymnasium Mathematik, Physik und Erdkunde unterrichtete, galt als schroff und nicht gerade beliebt bei den Schülern, so dass Michelle zunächst auch einen Mord im Schulmilieu nicht kategorisch ausschloss. Allerdings kristallisierte sich allmählich etwas anderes heraus: Der Ermordete war gleichzeitig so etwas wie ein Ombudsmann und Schriftführer bei der Stadt Duderstadt und hatte ziemliche Unregelmäßigkeiten bei der Amtsführung des Bürgermeisters entdeckt. Auch dies könnte ein Motiv gewesen sein, um die Machenschaften des damaligen Bürgermeisters zu decken. Letztlich konnte Michelle diesen Mord nicht aufklären. Es gibt keine Zeuginnen und Zeugen mehr. Aber es ist doch recht verwunderlich, dass dieser Mord damals nicht aufgeklärt wurde, denn Duderstadt war zu diesem Zeitpunkt eine wirklich kleine Kleinstadt. Übrigens musste der Bürgermeister im Verlauf der 1920er Jahre sein Amt verlassen – wegen Unfähigkeit und sehr unregelmäßiger Amtsführung.
Bericht über ein tolles Projekt in Kooperation mit dem Grenzlandmuseum und dem Jungen Theater Göttingen
Zum Start des neuen Schuljahres bekam der neue Darstellendes Spiel-Kurs von Frau Fromm des 11. Jahrgangs die Gelegenheit, mit dem Jungen Theater (JT) kooperativ ein Projekt zur 30- jährigen Wiedervereinigung für das Grenzlandmuseum zu erarbeiten.
Mit 22 Schülerinnen und Schülern starteten wir am 04.09.2020 mit zwei intensiven Tagen. Wir sammelten durch Johanne Bellersen und Christian Vilmar vom JT unsere ersten Erfahrungen im Darstellenden Spiel und erhielten somit Unterstützung von zwei Profis. Zudem beschäftigten wir uns unterstützt von Patrick Hoffmann vor Ort mit der Thematik “Grenze zwischen Ost und West“. In acht Kleingruppen entwickelten wir im Verlauf des Projektes – zu je einer Station im Grenzlandmuseum – kurze Videos, die später an den jeweiligen Spielorten über QR-Codes zu sehen sein werden.
Unsere Drehkonzepte erarbeiteten und führten wir in den darauffolgenden DS-Unterrichtsstunden und an weiteren Nachmittagen aus. In Anbetracht der momentanen Situation konnte unser Dreh nicht wie gewohnt abgeschlossen werden. Die Fertigstellung des Drehs wie auch der geplante Festakt mit Premiere der Videos anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Grenzlandmuseums musste leider verschoben werden. Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben – wir freuen uns auf das Frühjahr, wo dann der Festakt nachgeholt wird und wir unsere Premiere feiern können.
Sophie Schulze, Klasse 11a.
https://www.eichsfeld-gymnasium.de/wp-content/uploads/2019/09/slider-otx_7283_.jpg4301500Ben Thustekhttps://www.eichsfeld-gymnasium.de/wp-content/uploads/2019/09/egd-logo_trans-340_ou.pngBen Thustek2020-12-01 15:26:322020-12-03 10:33:04„Hinter dem Horizont-Grenzen im Kopf?“
30 Jahre Deutsche Einheit – Ein Online Projekt mit der Deutschen Gesellschaft
Vor genau zwanzig Jahren haben mehrere Gymnasien in der Region Eichsfeld gemeinsam eine CD-ROM erstellt, die „10 Jahre Deutsche Einheit“ hieß und in hoher Auflage produziert wurde. Darin wurden viele Details zum Thema Mauerbau, Entwicklung der Grenze und Mauerfall zusammengetragen. Aber auch besonders die Deutsche Einheit berührte die vielen Schülerinnen und Schüler, hatten sie doch den Mauerfall und die Deutsche Einheit selbst hautnah als junge Schüler am ehemaligen innerdeutschen Grenzstreifen hüben wie drüben mit allen Höhen und Tiefen miterlebt, denn besonders in der katholischen Enklave Eichsfeld in Nord-Thüringen und Süd-Niedersachsen hatte die Grenze ziemlich geschmerzt, war doch eine historisch gewachsene Landschaft zerschnitten worden. Heute ist die CD-ROM so gut wie nicht mehr abspielbar. Kaum noch einer hat ein CD-Laufwerk im Rechner. Der Autor zumindest nicht, nur noch zwei Thunderbolt 3 Anschlüsse.
Zwanzig Jahre später lässt das Thema die Schulen in der Region Eichsfeld aber trotzdem nicht los, denn mittlerweile sind es die Kinder der Generation Einheit, die die Schulbank drücken und die Zeit vor 30 Jahren nur aus dem Geschichtsbuch und aus den lebendigen Erzählungen der Eltern und Großeltern kennen. Die Grenze wird teilweise immer noch als Wunde empfunden, wenn auch die Grenzen eher im Kopf stattfinden.
2020 hat sich Einiges geändert. Die Zeit von vor 20 oder 30 Jahren ist kaum mit der heutigen Zeit im Hinblick auf gesellschaftliche Veränderungen zu vergleichen. Das betrifft auch die Schulen. Mittlerweile hat man auch im Eichsfeld digital mächtig aufgeholt. Unterricht findet über Zoom oder Teams statt, man verwendet Padlets, schneidet Podcasts oder schreibt Blogs zu verschiedenen Unterrichtsthemen.
Das Projekt zu „30 Jahre Deutsche Einheit“ mit der Deutschen Gesellschaft in Berlin unter der Leitung von Sebastian Rösner und dem Gymnasium Dingelstädt mit Lehrerin Franziska Herz ist u.a. coronabedingt ein rein virtuelles und digitales Projekt ohne direkten Kontakt, was die pädagogsche Arbeit nicht immer einfach macht. Hier kann man sozusagen live erleben, wie man heute Projekte zu 100 Prozent in ein digitales Format verschiebt. Dabei verschwimmen die sonst so klaren Rollenverteilungen. Wer ist dabei Lehrer oder Schüler, wer gibt vor, was geht, wer entwickelt, wer konsumiert oder lernt? Welche Formate sind gangbar und gut nutzbar, welche nicht?
Die Klasse 11a des Eichsfeld Gymnasiums in Duderstadt, die auch gleichzeitig Tablet-Klasse ist, erarbeitet zusammen mit Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums in Dingelstädt und externen Medienpädagogen ein digitales Produkt zum Themenbereich „30 Jahre Deutsche Einheit“. In einem Projektblog kann man die Forschritte und Ergebnisse verfolgen: https://begegnungen-deutsche-einheit.de/projektblog/ Sebastian Rösner leitet bei der Deutschen Gesellschaft e.V. den Bereich EU und Europa und koordiniert das Projekt, an dem mehrere Schulen im gesamten Bundesgebiet beteiligt sind. Siehe auch: https://www.deutsche-gesellschaft-ev.de/ In den nächsten Wochen werden die Produkte in Gruppenarbeit von den Schülerinnen und Schülern erstellt. Dabei erkennt man, dass alt hergebrachte Projektarbeit, bspw. an einem historischen Ort, das digitale Arbeiten (noch) nicht ersetzt. Auch die nicht vorhandene gemeinsame Arbeit „face to face“ mit den Projektpartnern macht das Projekt nicht unbedingt einfacher, aber trotzdem ziemlich spannend und interessant, denn die Formate, die man vorher selbstverständlich genutzt hat, können nicht so einfach zu einhundert Prozent verwendet werden. Und auch die Corona-Zeit darf dabei nicht unterschätzt werden, denn die Schülerinnen und Schüler sind schon ein wenig gestresst, wenn man nicht genau weiß, welches Unterrichts-Szenario irgendwann ansteht. Wird es dann ein Unterricht, der nur zum Teil zu Hause stattfindet, oder geht man wieder komplett ins Home-Schooling? Der Teil-Lockdown tut ein Übriges. Liebgewonnene Routinen gibt es also nicht mehr, neue digitale Formate werden ausprobiert und evaluiert. Ein Beispiel: Wenn auch die Schülerinnen und Schüler am EGD allgemeinhin mit Microsoft-Teams kommunizieren, machen sie es in diesem Projekt eben mit Zoom oder in einem anderen Projekt mit Webex, man bleibt flexibel. An einem Tag konferiert man mit Projektpartnern zur Berufs- und Studienwahlorientierung aus Karlsruhe, am anderen eben mit Partnern aus Berlin oder Erfurt. Auch hier bleibt man flexibel.
Man sieht also, dass das Projekt „30 Jahre Deutsche Einheit“ in vielerlei Hinsicht neues Terrain betritt und auch mit einigen neuen Aspekten und Entwicklungsparametern behaftet ist. Wir sind sehr gespannt, wie sich das Projekt entwickelt!
https://www.eichsfeld-gymnasium.de/wp-content/uploads/2020/10/imagebt2.jpeg480640Ben Thustekhttps://www.eichsfeld-gymnasium.de/wp-content/uploads/2019/09/egd-logo_trans-340_ou.pngBen Thustek2020-10-15 21:19:362020-11-09 12:45:0030 Jahre Deutsche Einheit – Projekt der Deutschen Gesellschaft mit dem Gymnasium in Dingelstädt und dem EGD
Wir haben an dem spannenden und bewegenden Projekt „WIND OF CHANGE“ teilgenommen. So gestalteten wir Objekt-Kästen über den Mauerfall, der vor 30 Jahren geschah. Drei weitere Schüler aus dem 10. Jahrgang gestalteten zu dem Thema auch zwei Stühle. Diese Schüler sind Nea Engelhardt, Fabian Laschek und Mina-Sophie Reischl.
Die Ausstellung wurde am 08.11.2019 im Rathaus in Duderstadt eröffnet, unter dem Motto WEST MEETS EAST. Sie ist noch bis zum 8. Dezember 2019 jeweils von 10 bis 16.15 Uhr zu besuchen. Herzliche Einladung dazu. Dieses Projekt erfolgte in Zusammenarbeit mit Frau Mitschke und Frau von Berg vom Kunstverein „KUNST BIST DU… Duderstadt“, die uns tatkräftig unterstützt haben.
Folgende Schüler & Schülerinnen des 9. Jahrgangs waren beteiligt: Lina Schwabe, Rosa Wucherpfennig, Lia Engelke, Max Steinmetz, Laura Goldmann, Phillip Gerhardy, Juliette Kroll, Sarah Orabi, Luisa Rode, Saskia Schneider, Joelle Stunz, Mara Westphale, Josephina Hasse, Larissa Steiger, Lina Overhoff, Mariam Algherbawi.
Beitrag von Lina Schwabe.
https://www.eichsfeld-gymnasium.de/wp-content/uploads/2019/11/30jahremauerfall4.jpg7681024Ben Thustekhttps://www.eichsfeld-gymnasium.de/wp-content/uploads/2019/09/egd-logo_trans-340_ou.pngBen Thustek2019-11-14 10:52:372019-11-19 10:23:2930 Jahre Mauerfall: Der Atelierkurs Kunst des 9. Jahrgangs stellt vor
Anlässlich des Jubiläums 30 Jahre Mauerfall laufen eine Gruppe von Athleten des Trailrunning Teams die ehemalige innerdeutsche Grenze ab. Gestartet wurde bereits am 1.11. um 12 Uhr am Dreiländereck an der Sächsisch-Bayerisch-Tschechischen Grenze. Bis zum 8.11. sollen die knapp 1.400 km bis nach Travemünde gelaufen werden. Zum 30. Jahrestag läuft die Gruppe dabei auch Richtung Berlin einen Prolog und feiert dann zusammen den Mauerfall. In dieser Zeit hat sich die Gruppe laufend auf historische Spurensuche begeben, Zeitzeugen befragt, Hintergründe und Grenzgeschichten entdeckt. Eine kleine Laufgruppe des EGD war auch dabei und hat unsere ehemalige Schülerin Ida-Sophie Hegemann eine Etappe begleitet, sie ging vom Grenzlandmuseum Eichsfeld bis zum West-Östlichen Tor. Die Laufgruppe des Teams lief an diesem Tag noch bis zum Brocken.
30 Jahe Mauerfall: Run entlang der innerdeutschen Grenze
Als Erinnerung und zum 30. Jubiläum des Mauerfalls veranstaltet eine Gruppe von 6 Athleten, die von 2 Fotografen begleitet wird, einen Lauf entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Unterstützt wird die Aktion von „Salomon Running“, einer Sparte des Sportbekleidungsanbietes Salomon, die das Projekt sowohl mit Ausrüstung als auch finanziell unterstützt.
Täglich will die Gruppe ca. 170 Kilometer zurücklegen. Dafür wechseln sich die Läufer täglich ab, sodass jeder „nur“ eine Etappe von ca. 30 Kilometern bewältigen muss. Gemessen wird die Strecke mit einer Laufuhr, die um einen wie ein Grenzpfahl angestrichenen Staffelstab gebunden ist, der beim Etappenwechsel weitergegeben wird, sodass er die vollen 1400km zurücklegt.
Der ganz in Salomon gekleideten Trailrunninggruppe schließen sich auf diesem Weg immer wieder Freiwillige an, so wie es, neben einem Radfahrer, der die Läufer seit Teistungen begleitete, eine Gruppe von 5 Vertretern unserer Schule vom Grenzlandmuseam bis zum Westöstlichen Tor tat.
Unter ihnen waren Herr Freckmann, Herr Zeiler, Herr Zeuner, Robin Michaelis und der Bruder von Ida-Sophie Hegemann, welche Teil der Läufergruppe ist.
Seit diese ehemalige EGD Schülerin nach ihrer Zeit als Mittel- und Langstreckenläuferin zum Traillauf gewechselt ist, kann man ihre Karriere regelmäßig in der Zeitung oder auch auf ihrem Instagramkanal (@running_ida) verfolgen.
Aufgrund von Idas Verbindung zu unserer Schule, drosselten die Läufer ihr Tempo etwas, sodass alle mithalten konnten und eine lockere Atmosphäre herrschte. Dennoch war der Lauf auf dem Grenzweg eine Herausforderung, da, neben den vielen Steigungen, die löchrigen Grenzplatten von nassen Blättern und Schlamm bedeckt waren. Oftmals war der erste Gedanke also nicht „Wie kann ich möglichst schnell laufen“, sondern „Wie komme ich diesen Berg hoch und wieder runter, ohne mich oder andere zu verletzen“. Das wurde allerdings auch getan, weil wir als eines der für die Zuschauer interessanten Highlights des Tages galten.
Dass die Präsens auf den sozialen Medien bei diesem Lauf nicht nur Nebensache ist, wird häufig spürbar. So läuft bei allen Highlights, wozu am 5.11. auch das Treffen von Ida mit ihrer Familie am Grenzlandmuseam gehörte, einer der Fotografen mit, um dann am Abend jedes Tages ein ca. 1 minütiges Video auf dem Instagram unter @Salomonrunning hochzuladen.
Dort können bei interesse auch Links zu den Profilen aller anderen Beteiligten inklusive beider Fotografen gefunden werden.
https://www.eichsfeld-gymnasium.de/wp-content/uploads/2019/11/photo-2019-11-05-13-46-50.jpg12001600Ben Thustekhttps://www.eichsfeld-gymnasium.de/wp-content/uploads/2019/09/egd-logo_trans-340_ou.pngBen Thustek2019-11-06 11:47:152019-11-08 13:22:4030 Jahre Mauerfall: Run entlang der innerdeutschen Grenze
Das Eichsfeld-Gymnasium verabschiedet seine 105 Abiturienten
Von Ute Stecker
Ausdauer und wedelnde Fächer (oder Programmblätter) gegen schweißtreibende Temperaturen waren gefragt bei der diesjährigen Abiturentlassfeier im Ballhaus „Zum fidelen Anreischken“ am Freitag, 28.06.2019. Die Absolventen, Akteure und die zahlreichen Gäste bewiesen Steh- und Sitzvermögen und wurden reichlich belohnt durch eine Feier, die mit Musik und Worten zu Herzen ging. Sie stand ganz unter dem Zeichen des Abimottos „12 Jahre gehasselt und gehofft. Abi looking for freedom“, basierend auf dem Song von David Hasselhoff aus dem Jahre 1989.
Einen schwungvollen Auftakt bildete der Einzug der Abiturienten nach „Pixar Movie Magic“, gespielt von der Concert Band unter der Leitung von Gitta Ammer. Die stellvertretende Schulleiterin Ute Stecker bescheinigte in ihrer Begrüßung dem letzten G8-Abiturjahrgang am EGD, dass er durch „eine starke Leistung“ überzeugt habe. Alle 105 Abiturientinnen und Abiturienten hätten bestanden, davon zwei mit der Traumnote 1,0 und 26 mit einer Eins vor dem Komma. Auch der Abiturdurchschnitt lasse sich sehen; er betrage 2,45 und sei damit das fünfte Jahr in Folge deutlich besser als der Landesdurchschnitt der vergangenen Jahre.
Schulleiter Thomas Nebenführ gratulierte den Abiturienten zu ihren hervorragenden Leistungen und ließ darüber hinaus weitere Höhepunkte der Oberstufe Revue passieren, z. B. die erfolgreiche Teilnahme des EA-Kurses Politik-Wirtschaft mit Jens Stumpf an dem Wettbewerb „Jugend und Wirtschaft“ , die Präsentation der prämierten Seminarfacharbeiten und die Ausrichtung der Ausstellung „Migration im Kreis“ durch den EA-Kurs Geschichte unter der Leitung von Ben Thustek. In seiner Abiturrede vertiefte Herr Nebenführ das Thema „Looking for freedom“ mit Beispielen aus der Geschichte und Mythologie. Bezugnehmend auf die griechische Sage von Dädalus und Ikarus führte er aus, dass im Unterschied zu Ikarus, dessen Übermut ihn zu dicht an die Sonne fliegen und daraufhin ins Meer stürzen ließ, das Streben nach Freiheit „Wissen, Erkenntnis und maßvolles Handeln“ verlange. Schulleiter Nebenführs Leitgedanke: „Freiheit will gelernt sein. Freiheit fordert. Freiheit lädt ein.“
Die Tatsache, dass es aus der Elternperspektive nicht immer leichtfalle, die Kinder in die Freiheit und Selbstbestimmung zu entlassen, beschrieb Bernd Leonhard, 1. Vorsitzender des Schulelternrats, in seinem Grußwort. Nach seiner Überzeugung hätten alle Eltern „nach Kräften mit an diesem Strick gezogen“, dass ihre Kinder den heutigen Abend erreicht haben. Den mittlerweile jungen Erwachsenen gab er den Ratschlag mit auf den Weg, die neu gewonnene Freiheit positiv für sich selbst und ihre Mitmenschen zu nutzen und allem Neuem gegenüber offen und vorurteilsfrei zu sein.
Auch Kreisrat Marcel Riethig rief die Abiturientinnen und Abiturienten zu Offenheit und Toleranz auf. Er lobte sowohl die beeindruckenden Leistungen der Absolventen als auch die „ganz tolle Arbeit“ des Lehrerkollegiums. Für das EGD hatte er noch eine gute Nachricht im Gepäck: „Der Landkreis arbeitet daran, dass hier in Zukunft unter einem Dach unterrichtet wird.“
Die Schülersprecher Nicolas Stegemann und Svenja Bodem blickten zurück auf die Schulzeit ihrer scheidenden Mitschülerinnen und Mitschüler und nannten prägende Ereignisse, wie z. B. die Einschulung in der Sporthalle, die ersten beiden Schuljahre in der Außenstelle in der Astrid-Lindgren-Schule, Klassenfahrten, Zeugnisse und später die Neuorientierung in der Oberstufe. Nun sei endlich die Freiheit erlangt, aber auch jenseits des Abiturs warteten Herausforderungen. „Und wenn ihr hinfallt, steht einfach wieder auf“, empfahl Nicolas Stegemann seinen Mitschülern.
Viel Applaus ernteten auch die Jahrgangssprecher des Abiturjahrgangs, Antonia Kunze und Noah Brämer, die ebenfalls das Abimotto aufgriffen: „Die Freiheit ist unser ständiger Begleiter,“ sagte Antonia. Nach unvergesslichen Erlebnissen in den Klassen, Kursen, im Oberstufenraum und mit der SV sei es jetzt aber Zeit, Abschied zu nehmen. Antonia Kunze wurde von den Schülersprechern für ihr außerordentliches Engagement in der Schülervertretung in fast ihrer gesamten gymnasialen Schulzeit geehrt.
Umrahmt wurden die Reden von zahlreichen Musikbeiträgen der EGD-Musikensembles. Die Medleys „La-La-Land“ (Concertband) und „Disney on Stage“ sowie „A Million Dreams“ (Oberstufenchor unter der Leitung von Stephan Diedrich) entführten in traumhafte Welten; Hartwig Depenbrocks Bigband beeindruckte mit dem Jazzklassiker „Work Song“ und mit „Fields of Gold“ von Sting, bei dem die Abiturienten Rico Hillebrecht und Frederik Iggena wieder einmal mit ausdrucksstarken Soli auf dem Saxophon und Tenorhorn ihr Können zum Besten gaben.
Schließlich war es soweit: Die Bühne gehörte den Abiturientinnen und Abiturienten, die in der Reihenfolge der Tutorengruppen vom Schulleiter die Abiturzeugnisse in Empfang nahmen. Sie ließen es sich aber auch nicht nehmen, ihren Tutorinnen und Tutoren für die zwei Jahre Unterricht und Begleitung am EGD Danke zu sagen; mit Augenzwinkern gern mal unterrichtliche Besonderheiten aufs Korn zu nehmen, gehörte dazu, ebenso wie kleine Präsente für die wichtigsten Ansprechpersonen in der Oberstufe.
Auszeichnungen und Preise von der Sparkasse Duderstadt gab es für die jahrgangsbeste Abiturientin Melina Justus (Notendurchschnitt 1,0) und für die Zweitbeste Alina Nordmann (ebenfalls 1,0) mit der besten Fremdsprachenleistung. In den einzelnen Fächern erzielten Bestleistungen: Anne Arand (Mathematik, Physik), Celine Mundt (Biologie), Melina Justus (Chemie und Deutsch), Franka Wüstefeld (Geschichte), Jana Gerhardy (Politik-Wirtschaft), Sonja Förster (Erdkunde), Alina Nordmann (Katholische Religion), Sophia-Rosa Reinicke (Englisch und Kunst), Alex Rittmeier (Französisch), Carolina Kirscht und Julia Rudolph (Spanisch), Frederik Iggena (Musik).Sie erhielten meist Preise von Fachvereinigungen oder weiteren Sponsoren.
Den krönenden Abschluss des Abends bildeten ein mitreißender Tanz-Act zu „High School Musical Mashup“ vom erstmals zum Abitur gebildeten Tanzensemble “Abijahrgang 2019” (Choreografie: Leonie Förster, Julia Rudolph, Chantal Siebert) und die Songs des Abichors 2019: „Auf Uns“ und „Für immer bleibt“.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt ließ so mancher seinen Abschieds- und Freudentränen freien Lauf – und auch das gehört zu „Abi looking for freedom“, dem Weg in die Freiheit nach dem Meistern der Reifeprüfung.
Jede TG erhält die Zeugnisse aus der Hand des Schulleiters
Die besten Schülerinnen und Schüler erhalten Preise
Begrüßung durch die stellvertr. Schulleiterin, StD´Ute Stecker:
Begrüßung zur Abiturentlassfeier 2019
Liebe Abiturientinnen und Abiturienten, sehr geehrte Eltern, Angehörige und Freunde, verehrte Gäste, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, liebe Schülerinnen und Schüler,
ich begrüße Sie zur Abiturentlassungsfeier 2019 am Eichsfeld-Gymnasium Duderstadt unter dem diesjährigen Motto „Abi looking for freedom – 12 Jahre gehasselt und gehofft”. Das Erlangen dieser Freiheit nach unzähligen Bewährungsproben innerhalb der Schulmauern soll heute gebührend gefeiert werden. Herzlichen Dank an die Concertband unter der Leitung von Frau Ammer für den schwungvollen Auftakt!
Es freut mich sehr, dass zahlreiche Ehrengäste unserer Einladung gefolgt sind, die ich namentlich nennen möchte.
Ich begrüße Herrn Ehbrecht als Mitglied des Niedersächsischen Landtages
Als Vertreter des Landkreises Göttingen heiße ich Herrn Kreisrat Riethig herzlich willkommen verbunden mit einem Dank für das Grußwort, das Sie in Kürze an uns richten werden.
Für die Stadt Duderstadt begrüße ich den stellvertretenden Bürgermeister Herrn Schenke und den Vorsitzenden des Schulausschusses Herrn Diederich.
Für die Polizei Duderstadt begrüße ich Herrn Erster Polizeihauptkommissar Wüstefeld und Herrn Polizeihauptkommissar Falkenhagen verbunden mit einem herzlichen Dank für die wertvolle Arbeit mit unseren Schülerinnen und Schülern
Für die Bundespolizei begrüße ich Herrn Erster Polizeihauptkommissar
Sehrt.
Ein herzliches Willkommen an Vertreter der Förderer und Kooperationspartner des Eichsfeld-Gymnasiums, Herrn Teichert, Vorstandsmitglied der Sparkasse Duderstadt und Herrn Feike, Regionaldirektor der Volksbank Mitte. Auch hier nutze ich die Gelegenheit, mich für die großzügige Unterstützung durch Ihre Institute zu bedanken, ohne die vieles nicht möglich wäre.
Als Vertreterinnen und Vertreter der weiterführenden Schulen heiße ich willkommen ..
Frau Oberstudiendirektorin Freese von der Berufsbildenden Schule Duderstadt
Herrn Rektor Hoppe von der Heinz-Sielmann-Realschule
Frau Gesamtschuldirektorin Breckerbrohm, Leiterin der IGS-St. Ursula
Frau Dannoritzer, Direktorstellvertreterin der KGS Gieboldehausen
Für die Grundschulen begrüße ich
Frau Rektorin Glaese-Nörthemann von der St.-Georg-Schule Nesselröden
Frau Rektorin Schulz, Grundschule Langenhagen
Frau Rektorin Ohse von der Paul-Maar-Grundschule Hilkerode,
Frau Rektorin Kopp, Grundschule Mingerode,
Frau Urbanik von der St. Elisabeth-Schule Duderstadt, die auch als Mutter einer Abiturientin heute anwesend ist.
Schulelternrat, Schulvorstand
Ein herzliches Willkommen an Herrn Leonhard, 1. Vorsitzender des Schulelternrats und Mitglied im Schulvorstand.
Als Vertreter der Presse begrüße ich Herrn Riese vom Eichsfelder Tageblatt.
Ich würde gern alle unsere Gäste namentlich erwähnen, bitte sehen Sie es mir nach, wenn dies aus Zeitgründen nicht möglich ist. Wir freuen uns, dass Sie alle gekommen sind!
Und nun zu Ihnen, liebe Abiturientinnen und Abiturienten:
Als Abiturjahrgang 2019 sind Sie der vorerst letzte Jahrgang in Niedersachsen , der im Rahmen von G8 (acht Jahren Gymnasium) sein Abitur absolviert, was mit mehr Zeitdruck als bei den nachfolgenden G-Neunern verbunden ist, was Ihnen aber jetzt günstige Startbedingungen für Studium und Beruf eröffnet. In der Summe wurde am EGD ein Zentralabitur in insgesamt 15 Fächern abgelegt, darüber hinaus gab es mündliche Prüfungen, auch in Geschichte bilingual, und praktische Prüfungen in den Schwerpunktfächern Sport, Musik und Kunst. In diesem Jahr überprüfte das Kultusministerium nach zahlreichen Beschwerden und einer medienwirksamen Online-Petition den Anspruch und Umfang der Mathematikaufgaben mit dem Ergebnis, dass die Aufgaben zwar umfangreich, aber leistbar gewesen seien. Bedauerlicherweise ist dadurch auch im Untereichsfeld der eine oder andere Punkt abhanden gekommen — im Unterschied zu 2016, wo bei einem ähnlichen Problem der Bewertungsmaßstab angepasst worden war.
Trotz dieser höheren Hürde haben Sie alle Ihr Ziel erreicht, sei es mit bewundernswerter Disziplin, mit cooler Lässigkeit oder in einem rasanten Endspurt. Ich selbst habe Sie im Abibuch mit folgenden Attributen beschrieben: supernett, konstruktiv, stark. Jetzt darf ich offiziell bestätigen, dass Sie mit einer starken Leistung überzeugt haben.
Es wurden 105 Schülerinnen und Schüler zum Abitur zugelassen und es haben alle bestanden, davon zwei Abiturientinnen mit der Traumnote 1,0 und 26 von Ihnen mit einer 1 vor dem Komma.
Meinen herzlichen Glückwunsch zum bestandenen Abitur!
Bei aller Vorsicht hinsichtlich der Aussagekraft von Durchschnittswerten möchte ich Ihnen den diesjährigen Abiturschnitt mitteilen. Er lautet 2,45 und ist damit das fünfte Jahr in Folge deutlich besser als der Landesdurchschnitt der letzten Jahre, der zwischen 2,54 und 2,57 betrug. Den diesjährigen Durchschnitt Niedersachsens warten wir noch ab.
Für diese beeindruckende Leistung gilt auch Ihren Lehrerinnen und Lehrern ein besonderer Dank, die durch ihr Fachwissen und ihre Pädagogik maßgeblich dazu beigetragen haben. Ein herzliches Danke Ihnen, liebe Eltern, für all Ihre Unterstützung, Ihre Ermahnungen und Ermunterung und Ihre gute Kooperation, ohne die wir es alle miteinander nicht geschafft hätten.
Liebe Abiturientinnen und Abiturienten, halten Sie das Glück und dieses Gefühl der Zufriedenheit fest, die schulischen Hürden und Mauern überwunden zu haben. Alles Gute auf Ihrem Weg in die Freiheit! Vielen herzlichen Dank.
Gußwort des Elternratsvorsitzenden, Herrn Leonhard:
Meine sehr geehrten Damen und Herren aus nah und fern,
liebe Freunde und Verwandte,
liebe Eltern,
liebe Lehrkräfte,
liebe Abiturientinnen und Abiturienten!
Was für ein Tag! Ein bedeutsamer Tag!
So viele Menschen, die sich hier zusammen gefunden haben. Festliche Kleidung, feierliche Stimmung, vorher ein feierlicher Gottesdienst in der St. Cyriakus – Kirche. Draußen scheint die Sonne. Und wenn wir hier raus sind, stoßen wir alle noch mit einem Glas Sekt an. Und – das Wichtigste — Ihr, liebe Abiturientinnen und Abiturienten werdet nachher eure Abitur-Zeugnisse überreicht bekommen. Also ein rundum wichtiger Tag, aber auch äußerlich wie innerlich ein Freudentag. Da ist man versucht, vieles zu vergessen, manches vielleicht auch zu verdrängen, was auf diesem Weg bis zum heutigen Tage so alles gewesen ist.
Zunächst einmal aus Sicht der Lehrkräfte: Es war sicher nicht immer alles ganz leicht und auch nicht immer alles nur erfreulich, was während der Schulzeit der Abiturientinnen und Abiturienten so abgelaufen ist. Und dennoch: wir alle – und insbesondere ihr, liebe Abiturienten, steht oder sitzt heute hier! Und mit euch ein Teil der Lehrer, die euch hierher gebracht haben. Ohne Sie, liebe Lehrkräfte, säßen wir alle heute Abend nicht hier: Auch wenn es Ihr Beruf ist, man kann einen Job natürlich so oder so machen: Sie haben, das ist jedenfalls mein allgemeiner Eindruck an dieser Schule, mit großem Engagement dafür gesorgt, dass bei unseren Abiturientinnen und Abiturienten am Ende nicht nur ein Abitur- Zeugnis mit mehr oder weniger guten Noten steht, sondern dass unsere Abiturientinnen und Abiturienten auch tatsächlich studierfähig sind. Und darauf muss es letztendlich ja ankommen: Schließlich soll das Abiturzeugnis ja mehr wert sein als das Papier auf dem es geschrieben ist. Natürlich können dies Schüler und Lehrer, die die Jahre des Unterrichtes ja miterlebt haben, viel besser beurteilen als ich. Ich habe mir aber auch in diesem Jahr wieder zehn mündliche Abiturprüfungen angesehen und angehört, aus denen ich den Eindruck gewonnen habe, dass an dieser Schule leistungsgerecht bewertet wird und nichts verschenkt wird. Das sollte aber auch für die Abiturientinnen und Abiturienten ein wichtiges Resultat erzeugen: Das, was auf dem Papier steht, ist einerseits hart erarbeitet worden – ist andererseits aber auch ehrlich verdient! Ich glaube, das gibt auch ein gutes Gefühl – nach aller Schinderei die Jahre über. So möchte ich heute im Namen aller Eltern — ich hoffe aber, ich darf das auch im Namen aller Schüler — Dank sagen an das Lehrerkollegium des Eichsfeld-Gymnasiums, das meinem Eindruck nach über alle Maßen engagiert die Schülerinnen und Schüler, unsere Kinder, voranzubringen bemüht ist. Lassen Sie nicht ab in diesem Bemühen — an solchen Tagen wie heute kann man, glaube ich, gut ablesen, dass sich dieses Bemühen auch lohnt. Heute können wir Ihnen für das Erreichte aber einmal ausdrücklich und in diesem Forum Dank sagen.
Ich denke, das ist einen Applaus wert!
Nun mal zu uns Eltern: Wir sind ja immer so ein wenig außen vor, wenn es um das Thema Schule geht: Bei dem eigentlichen Geschehen sind wir fast nie dabei. Die langen Stunden, Tage, Wochen, Monate und Jahre der Schulzeit verbringen unsere Kinder als Schülerinnen und Schüler zumeist mit den Lehrkräften und nicht mit uns. Insofern können wir auch immer nur begrenzt beurteilen, was in der Schule tatsächlich stattgefunden hat und was nicht. Das können die einen von uns besser, die anderen schlechter verkraften. (Ganz nebenbei: Ich glaube, dass es für unsere Nerven manchmal besser ist, dass wir nicht alles erfahren, geschweige denn womöglich in der Schule dabei sind.)
Dennoch meine ich, bleibt auch neben der Schule noch genug Zeit und Raum, Familienleben mit unseren Kindern zu praktizieren. Ich kann nur hoffen, dass Sie diese Zeit genossen und natürlich auch im positiven Sinne genutzt haben. Ich denke über eines sind wir Eltern uns einig: Bis auf wenige Ausnahmefälle, von denen zweifellos niemand hier anwesend ist, sind unsere Kinder für uns das Wichtigste auf der Welt. William Somerset Maugham hat einmal gesagt: „Die Liebe der Eltern zu ihren Kindern ist das einzige vollkommen selbstlose Gefühl.“ Ich glaube, das drückt aus, was wir Eltern alle denken und fühlen! Aber ich glaube auch, das – nämlich dieses so enge emotionale Band — macht es gerade so schwer, unsere Kinder ein gehöriges Stück in die Unabhängigkeit und vor allen Dingen die Selbstbestimmtheit zu entlassen. Einhergehend mit dem Abitur werden unsere Kinder, früher oder später, ja auch volljährig und damit auch rechtlich selbstständig (wenn sie es nicht schon sind). Wir verlieren die rechtlichen Möglichkeiten, auf unsere Kinder einzuwirken. Wer also jetzt noch nicht 18 Jahre alt ist, wird es sicher in der nächsten Zeit werden – und darf dann plötzlich für sich selbst entscheiden. Ein ungewohntes Gefühl sowohl für Euch liebe Abiturientinnen und Abiturienten, zuvorderst aber für uns Eltern. War es doch für uns Eltern bisher selbstverständlich, auf das Wohl und Wehe der Kinder, der Schülerinnen und Schüler, der Teenies, der jungen Erwachsenen Einfluss zu nehmen, sowohl leitend als auch behütend
Ganz oft — zum Graus von uns Eltern — geht nämlich mit dem Abitur ein Verlassen des Elternhauses zum Zwecke des Studiums an einem anderen Ort einher. O Himmel: Das verändert zunächst einmal den familiären Ablauf kolossal. Was da alles wegfällt: Transporte von Kindern zu Veranstaltungen, Vereinen, Treffen mit Freunden. Aber auch so etwas wie Elternsprechtage eventuelles Engagement als Elternteil in der Schule und viele andere Sachen und Dienstleistungen, vor allen Dingen aber das durchgängige tägliche gemeinsame Familienleben enden jetzt abrupt.
Und trotzdem ist das markanteste sicher, dass ein Stuhl am Tisch eventuell demnächst leer bleibt. Es wird auch ruhiger werden im Haus oder in der Wohnung.
Ja liebe Eltern: Sie wären sicher nicht die Ersten, die sich plötzlich betreten umschauen und feststellen müssen: Huch, da ist ja gar keiner mehr da, nur noch wir beiden! Da kehrt womöglich gespenstische Stille ein, wenn man auf diesen Zeitpunkt nicht vorbereitet ist oder ein Alternativprogramm auflegen kann. Wenn Sie an dieser Stelle nicht rechtzeitig für Reserve-Kinder gesorgt haben, die ihrerseits dafür sorgen, dass der bisherige Betrieb mehr oder weniger so weiterläuft, ist dieser Zeitpunkt für manche Partnerschaft noch mal eine neue Anforderung, oftmals eine richtige Herausforderung!
Nur: Eines muss man an dieser Stelle sagen (Sie wissen dass zweifellos im tiefsten Inneren auch) man bekommt keine Kinder, damit diese einem ewig dankbar sind, einem Abwechslung für den Alltag oder ausschließlich Freude bringen. Mein löse sich also in Bezug auf die Anwesenheit und Verbundenheit der Kinder von allzu egoistischen Vorstellungen. Jean Paul hat einmal gesagt: Kinder und Uhren dürfen nicht ständig aufgezogen werden, man muss sie auch gehen lassen!
Bisher drehte sich in der Familie vieles, manchmal alles um euch liebe Abiturientinnen und Abiturienten und euer Ziel, einen möglichst guten Abschluss zu erreichen. Dass alle Eltern nach Kräften mit an diesem Strick gezogen haben, davon bin ich überzeugt. Sonst wären Sie alle heute nicht hier. Ich unterstelle, dass Sie als Eltern alles getan haben, um ihr Kind zu unterstützen um den heutigen Abend zu erreichen.
Ich finde, liebe Abiturientinnen und Abiturienten, das ist doch vielleicht auch mal einen ordentlichen Applaus für eure Eltern wert, oder?
Na, liebe Eltern, das tut doch mal gut, oder?
Nun aber zu Euch, den Hauptpersonen des heutigen Abends: Den meisten von euch steht — jetzt oder vielleicht auch erst etwas später — die größte Veränderung bevor, die sie bisher im Leben erleben durften: Das Verlassen des Elternhauses, mindestens aber der Aufbau der eigenen Existenz durch Ausbildung und/oder Studium. Mit der Volljährigkeit kann man dann plötzlich unter Umständen auch selber und alleine Auto fahren, was den räumlichen Radius noch einmal erweitert. Erste über eine Liebelei hinausgehende längerfristige Partnerschaften werden unter Umständen geschlossen. Kurzum: Mit großen Schritten werdet Ihr erwachsen.
Kein Zweifel: Um heute Abend hier sitzen zu dürfen, musstet ihr jahrelang schuften und habt sicher auch einerseits viele Erfolgserlebnisse gehabt, andererseits aber vielleicht auch das eine oder andere Ärgernis durchlebt. Ich kann euch als alter Mann, na gut: uralter Mann sagen: das bleibt auch im weiteren Leben so. Und ich vermute, es wird sich nie ändern. Aber lebt das Leben nicht auch von der Abwechslung. Wie langweilig wäre es denn, wenn alles immer nur nach Wunsch laufen würde — quasi wie im Schlaraffenland? Fühlt man sich nicht gerade gut, wenn man große Schwierigkeiten aus eigener Kraft überwunden hat, große Steinbrocken weggerollt hat, die sich einem in den Weg gestellt haben und man sich berechtigterweise auch mal selber auf die Schulter klopfen kann? Die Aufgaben und Anforderungen an das tägliche Leben sind es doch, die uns überhaupt erst lebensfähig machen vor, uns vor allen Dingen auch wappnen für Krisen. Und wir haben das doch zweifellos auch bei unseren Eltern gesehen, dass nicht immer im Leben alles geradeaus läuft. Also können wir das auch nicht für uns erwarten. Aber ihr liebe Abiturientinnen und Abiturienten, davon bin ich überzeugt, werdet das alles schon meistern!
Selbst auf die Gefahr hin, dass sich einige, die in den letzten Jahren dieser Veranstaltung beigewohnt haben, jetzt zum Gähnen die Hand vor den Mund halten: 2 gut gemeinte Ratschläge möchte ich auch euch, wie in jedem Jahr mit auf den Weg geben:
Ihr habt heute eine neue Freiheit gewonnen wie wir gerade gehört und festgestellt haben, nutzt diese Freiheit im positiven Sinne für euch, aber auch für eure Mitmenschen und eure Umwelt. Seid offen für Neues, begegnet neuen Menschen ebenso offen wie vorurteilsfrei, nutzt eure Chancen, engagiert euch für eure Ziele aber auch für andere Menschen und deren Ziele — das bereichert ganz oft das eigene Leben.
Und: Seid Euch immer bewusst, wo Ihr mal hergekommen seid! Wer euch geboren hat, wer euch aufgezogen hat, wer euch erzogen hat und wer euch in eurem Leben bis zum heutigen Abend behütet, begleitet und gefördert hat. Nur dann wird es euch gelingen, euch das zu bewahren, was man landläufig „Bodenhaftung“ nennt.
Euch, liebe Abiturientinnen und Abiturienten, wünsche ich nun, dass Ihr den Mut, die Kraft und auch den Willen habt, den von Euch erdachten Lebensweg zu gehen. Für diesen Weg wünsche ich jedem Einzelnen von Euch im Namen der gesamten Elternschaft der Schule Glück, Gesundheit, Kreativität, Zufriedenheit und — darum ging es ja auch schon beim Abitur — größtmöglichen Erfolg!
Vielen Dank, dass Sie mir zugehört haben!
Abiturrede, Abiturjahrgang 2019, Schulleiter OStD T. Nebenführ:
Abiturrede 2019
Ja, meine lieben Abiturientinnen und Abiturienten,
es ist mal wieder soweit:
Punktgenau, planmäßig, formvollendet.
Kurz gesagt:
Sie verlassen das EGD – wir sind dabei.
Und zwar hier in diesem festlich dekorierten Saal.
Sie alle, liebe Anwesenden, begrüße ich sehr herzlich
zu diesem Event ganz besondere Art:
Dem Abitur 2019
Das Eichsfeld-Gymnasium Duderstadt
verabschiedet sich von 105 jungen Damen und Herren.
Wir, Ihre Lehrerinnen und Lehrer,
entlassen Sie aus dem Zuhause,
den Räumen des Eichsfeld-Gymnasiums,
Sie machen sich bereit, die Welt zu erkunden, sie zu erobern.
Weit hinaus wollen Sie, liebe Abiturientinnen und Abiturienten.
Das gilt es zu feiern.
Begonnen haben Sie den Schlussakkord Ihrer Schulzeit heute
mit dem ökumenischen Gottesdienst in St. Cyriakus.
„Alles hat seine Zeit“ – wie wahr gesprochen.
Und wie genial die Idee,
dies mit den Erfahrungen an unserer Schule zu verknüpfen.
Herzlichen Dank dafür an das ABI-Gottesdienst-Vorbereitungsteam,
Frau Pastorin Edelmann und Herrn Kaplan Rejnowski,
und dem Abichor für den wunderschönen Gesang,
der mich sehr angerührt hat.
Nun darf hier ganz offiziell vollendet werden,
was damals vor acht oder neun oder sogar sieben Jahren
vielleicht nicht ganz so festlich begonnen hat.
Werden Erinnerungen wach? Alles war damals neu.
Das EGD und seine Außenstelle, das heutige EGD Junior
mit vielen Räumen,
fremden Gesichtern, Hausaufgaben,
die länger dauerten als in den Grundschulen von Duderstadt und
den umliegenden Dörfern und Gemeinden.
Und klingt das immer noch in Ihren Ohren?
„Kind du schaffst das!“
„Ja, du bist größer als du denkst!“
Wie großartig, dass Diane Weigmann,
eine liebe Freundin aus Berlin,
diesen Satz auf ihrer neuen CD zu einem
musikalischen Ohrwurm verwandelt hat.
Punktgenau zu Ihrem Abitur.
Formvollendet! War das geplant?
Ich jedenfalls konnte Ihnen diese Mutmachmelodie
noch vor Ihren Prüfungen vorspielen.
Erinnern Sie sich an den Refrain?
„Du bist größer als du denkst, stärker als du glaubst.
Die Schwerkraft hebt sich auf, wenn du auf dich vertraust.
Du bist größer als du denkst, heller als das Licht.
Der Himmel reißt auf, wenn du die Schallmauer durchbrichst.“
Ich muss Ihnen gewiss nicht sagen,
dass Töne kleine Wunder bewirken können.
Dies erleben wir auch stets, wenn unsere hauseigenen Musiker
zeigen, was sie leisten und uns
mit Kostproben aus ihrem Repertoire begeistern.
Herzlichen Dank an die Concertband
unter der Leitung von Frau Gitta Ammer,
an den Schulchor von Dr. Stephan Diedrich
und die Bigband mit dem Dirigenten Hartwig Depenbrock.
Ich meine, Sie alle haben einen Applaus verdient.
Und ebenso lautstark möchten wir uns bei denjenigen bedanken,
die Sie, liebe Abiturientinnen und Abiturienten,
heute hier auf die Bühne begleiten werden — Ihre Tutoren!
Wo sind sie, liebe Kolleginnen und Kollegen?
Sie dürfen sich ruhig mal von Ihren Plätzen erheben.
Frau Kluge, Frau Thielecke, Frau Engel, Herr Schöbel, Herr Thustek, Frau Pontius, Herr Dr. Diedrich, Herr Fiedler,
Sie alle waren nicht unbeteiligt, dass diese 105 jungen Damen und Herren das EGD verlassen dürfen,
die Lizenz, die Reife dafür erhalten haben.
Leistung stand an oberster Stelle, Geistesnahrung.
Sie ließ die Lernerfolge wachsen.
Wie bereits gehört (ich muss es halt noch einmal sagen)
können wir auf einen Notendurchschnitt von 2,45 sehr stolz sein.
Eine gelungene Symbiose aus Schülern und Lehrern.
Denn all ihre Tutorinnen und Tutoren
sind mehr als nur Lerninhalte Vermittelnde.
Ihre Lehrerinnen und Lehrer haben mit ihren Impulsen dafür gesorgt,
dass Sie willens sind, das Leben zu erproben,
dass Sie sich auf den Weg machen,
nach Ihren Idealen Ausschau zu halten,
dass Sie bereit sind,
den Gedanken der Freiheit mit Leben zu erfüllen,
dass Sie erfahren haben,
dass dies auch Anstrengung, Fleiß und Leistung erfordert.
Sie haben es geschafft!
Punktgenau, planmäßig, formvollendet.
Und dies ist der Beweis: Den lieferten Sie!
Neben dem Notendurchschnitt sind vor allem die Leistungen im Einzelnen aller Ehren wert!
Als da sind
die hervorragenden Abiturnoten von …
Fußnote
Auf den Plätzen 1–11 bis zur 1,4 ist nur das weibliche Geschlecht vertreten,
während die guten Pferde,
die nur so hoch springen, wie sie müssen,
auf den letzten 10 Plätzen,
mit einer Ausnahme nur Hengste sind.
die hervorragenden Abiturnoten
von Melina Justes mit 1,0
von Alina Nordmann mit 1,0
von Johanna Wiechmann mit 1,1
die kleinen und großen Siege auf den letzten Metern in den Nachprüfungen
die bemerkenswerten Arbeiten im Rahmen des Seminarfachs von
Pia Gatzemeier, Alina Nordmann,
Johanna Schrader und Calvin-Leon Bauer,
die vom Rotary Club Duderstadt- Eichsfeld im März mit jeweils 100 € prämiert wurden
die Glanzleistungen in den Artikeln der F.A.Z. im Rahmen von „Jugend und Wirtschaft“, verbunden mit der Preisverleihung in Berlin, bei der ich Sie und Herrn Stumpf begleiten durfte
die beeindruckende Ausstellung „Migration im Kreis“, die wir, genauer der EA Kurs Geschichte mit dem Tutor Herr Thustek,
am Dienstag dieser Woche im EGD eröffnet haben.
Meine Empfehlung an alle: Nehmen sie sich die Zeit, bis Mittwochmittag wird die Ausstellung noch zu sehen sein.
die wunderbaren musikalischen Beiträge innerhalb des Walls aber auch außerhalb von Duderstadt durch unsere Ensembles,
die guten und sehr guten Erfolge in den sportlichen Wettkämpfen von der Kreis- bis hin zur Landes- und Bundesebene
die grandiose organisatorische Leistung,
ohne die diese feierliche Entlassung,
der Abiball, das Abibuch, der Abisturm und, und, und … kaum realisiert worden wären …
Stopp!
Erlauben Sie Ihren Händen eine kurze Klatschpause.
Die einst so vertraute Umgebung wird verlassen.
Ab morgen oder wohl besser
nach der durchtanzten Abiballnacht gilt:
„ABI looking for freedom!“
Hm, Sie kennen den Weg in die Freiheit?
Sie glauben daran? Gewiss!
Sonst hätten Sie das Motto wohl kaum gewählt!
„Nach der Freiheit schauen“ (Looking for Freedom) –
Soll das heißen:
Endlich keine Schule mehr,
neue Kräfte spüren,
Dinge aus anderen Perspektiven
erleben und entdecken,
betrachten und bedenken.
Träume von unendlicher Weite,
Meeresrauschen, Palmen,
Sonnenaufgang, Sonnenuntergang.
Abenteuern,
Zeitlosigkeit, Freiheit,
eine Musik, die zum Schwofen einlädt.
„Und wenn sie tanzt, ist sie woanders …
Lässt alles los für das Gefühl.“
Ja, ich weiß, falsche Schublade.
Das war Max Giesinger 2016.
Nein, dies ist nicht der Hit.
Ihr Favorit ist ein Oldie aus dem Jahr 1989, ein Hitparadenstürmer,
ein Song, den wohl jeder kannte.
Heute, 30 Jahre später, liebe Eltern,
ich versuch es mal mit
Dieter Thomas Heck :
Auf Platz 1 im Abi-Motto-Ranking 2019 steht unangefochten
„Looking for Freedom“
mit dem Interpreten David Hasselhoff.
Zufall oder passgenau, dass Sie, liebe Abiturienten und Abiturienten,
einen Song zu Ihrem Abitur-Motto gewählt haben, der 1989 seinen Weg in die deutschen Charts fand.
1989!
Ein geschichtsträchtiges Jahr,
das wir im kommenden November mit diversen Feierlichkeiten
rund um den 30. Jahrestag des Mauerfalls besonders begehen werden.
Dass dieses Lied dann auch noch von David Hasselhoff
Silvester 1989 in Berlin am Brandenburger Tor gesungen wurde,
ihm die Menschenmenge zujubelte,
machte ihn unfreiwillig zu einer Figur der Geschichte.
Ich, Thomas Nebenführ, will mit drei Stichpunkten diese Erfolgsstory garnieren, Sie ihnen mitgeben, in der Hoffnung, dass sie 30 Jahre in Erinnerung bleiben.
Frei sein will gelernt sein.
Freiheit fordert.
Freiheit lädt ein.
Warum soll Freiheit eine zu erlernende sein?
David Hasselhoff hat es musikalisch verkündet:
Ein junger Mann hört nicht auf seinen Vater, verlässt sein Zuhause, versucht sich mit Gelegenheitsarbeiten durchzuschlagen.
Die körperliche Anstrengung und die Armut stehen im Kontrast zu dem,
was er im Elternhaus erleben durfte, erleben musste,
denn das ist nicht seine Welt.
Er sucht und sucht …,
seine Freiheit findet er nicht.
Zurück in die Vergangenheit:
Es lohnt der Blick in die griechische Mythologie – auf ein Lehrstück.
Vom griechischen König Minos gefangen gehalten
stehen Ikarus und sein Vater Dädalus vor einer existentiellen Frage:
Wie gelange ich in die Freiheit?
Der einzige Ausweg – Sie ahnen es – ist über den Luftweg
der Gefangenschaft zu entfliehen.
So baut Dädalus für sich und seinen Sohn
Flügel aus Federn und Wachs.
Der Übermut lässt Ikarus so nah an die Sonne fliegen,
dass er ins Meer abstürzt.
Er schlägt den Hinweis seines Vaters,
dass das Wachs in der Sonne zu schmelzen droht,
förmlich in den Wind.
Der Preis, den Ratschlag seines Vaters nicht zu befolgen,
ist hoch, sehr hoch.
Sein Übermut wird bestraft.
Ikarus bezahlt mit dem Leben.
Dann stimmen wohl doch die mahnenden Worte
und der erhobene Zeigefinger.
Befolge gehorsam den Rat Deiner Eltern, Deiner Lehrer, Deiner Vorgesetzten –
und Dir wird nichts passieren.
Ihr Abimotto-Lied …wäre dann aber auch nicht in die Charts gekommen.
Das wäre unschön und auch zu einfach!
Freiheit verlangt von uns Wissen, Erkenntnis und maßvolles Handeln.
Schauen Sie, was für eine Problematik die Wachsflügel mit sich bringen!
Fliegst Du zu nah an die Sonne heran, schmelzen sie.
Fliegst Du aber zu tief über die Meeresoberfläche,
weichen die Wasserspritzer das Wachs auf.
Dieser zweite Hinweis von Dädalus
wird nicht verschwiegen,
aber leider allzu oft vergessen.
Du wähnst Dich in Sicherheit, meinst — hoffst — glaubst-
nicht so tief zu stürzen,
aber gerade das führt zu Deinem Untergang.
Auch die Komfortzone bietet nur scheinbar Sicherheit.
Auch sie gilt es zu meiden.
Die alten Muster, die vertraute Umgebung,
das haben wir noch nie so gemacht, die gute alte Zeit
und, und, und …
Freiheit muss nicht nur gelernt sein,
Freiheit fordert
Zum Beispiel Sie, liebe Abiturienten und Abiturienten.
Wie fühlt es sich an,
die individuelle Freiheit als Akt der Selbstbestimmung
nach erfolgreich absolvierter Abiturprüfung zu genießen,
dieses kaum beschreibbare Glücksgefühl,
das uns hier und jetzt gemeinsam mit Ihnen feiern lässt?
Diese Freiheit wird erfahrbar in der Spannung zur Sicherheit.
In der Spannung zwischen dem Alten und dem Neuen,
dem Schon und dem Noch-nicht.
Sie ist aber auch zu verorten in der Polarität mit der Verantwortung.
Freiheit ist ein wesentlicher Baustein im Prozess des Erwachsen-werdens.
Auf der allgemeinen menschlichen Ebene muss Freiheit
verstanden werden als eine
in den Grundrechten verbriefte Größe,
die die Würde des Menschen garantiert.
Eine geschenkte Würde,
die nicht verdient werden muss.
Und — das gehört auch hierhin –
zur gleichen Zeit kämpfen an anderen Orten der Welt
Menschen um diese Freiheit, um ihre Menschenrechte.
In Syrien, Afghanistan, Südsudan, Venezuela, Hongkong
um
persönliche, politische oder journalistische Freiheiten
in den Diktaturen dieser Welt.
Kampf gegen Rassismus, Kampf um Zugang zu natürlichen Ressourcen, um Nahrungsmittel und Wasser,
Kampf um körperliche Unversehrtheit.
Und — nicht zuletzt –
der Kampf um Bildung,
der in den meisten Ländern im Vorhinein aufgegeben wird,
weil die Kinder zum Unterhalt der Familie beitragen müssen.
Kämpfer für die Freiheit
gibt es unzählige.
Es sind all diejenigen, die sich Tag für Tag
den lebensunwürdigen Bedingungen des Alltags entgegenstellen und
sich und ihr Leben behaupten.
Es sind aber auch einzelne Personen, wie z.B.
Malala aus Pakistan,
eine nicht zuletzt wegen des Friedensnobelpreises (2014)
weltbekannte Kinder- und Frauenrechtlerin,
der zwei Jahre zuvor
von einer Gruppe radikaler Islamisten
mehrmals in den Kopf geschossen wurde und
die das Attentat wie durch ein Wunder überlebte.
Ihr Leitspruch: „Ich erhebe meine Stimme – nicht um zu schreien,
sondern für die zu sprechen, die keine Stimme haben.“
Das alles ist nicht neu!
Mahatma Gandhi, Martin Luther King und Nelson Mandela,
um nur drei herausragende Freiheitskämpfer
des letzten Jahrhunderts zu nennen,
haben mit ihrem Einsatz
auf die Ungerechtigkeiten und Verbrechen gegen die Humanität,
gegen das Menschliche,
gegen die Würde
aufmerksam gemacht und ebenfalls ihren Preis gezahlt.
Ja, sie wurden gehört
und dennoch
sind Ungerechtigkeit, Armut, Rassenhass und Krieg
unsere ständigen Begleiter,
wenn
wir bereit sind,
uns diese Nachrichten überhaupt noch zuzumuten.
Es bleibt ein Kampf, der uns täglich in die Verantwortung nimmt.
Und
es ist vor diesem Hintergrund umso tröstlicher und ermutigend,
das Aufbegehren der jungen Menschen in unserem Land zu sehen,
die sich der Zerstörung unseres Planeten entgegenstellen
und ihr kritisches Bewusstsein, ihr Unbehagen zum Ausdruck bringen.
Ein politisches Statement, ein Aufschrei, ein Hilferuf.
Können Sie ihn hören?
Darum folgen Sie dem Ruf der Freiheit.
Sie lädt ein.
Freiheit lädt ein
Sie als Individuum oder zusammen mit anderen,
als Gesellschaft oder Wirtschaft ordnendes Prinzip,
als religiöse oder ethische Größe,
als politisches oder ideologisches Konzept.
Stets ein Wagnis zwischen Sicherheit und Experiment.
Sie, liebe Abiturientinnen und Abiturienten, wurden damit in dem schriftlichen Abitur auf erhöhtem Niveau in Deutsch konfrontiert.
Worum ging es?
Um die Interpretation des Gedichtes „Wonne der Einsamkeit“
von Ludwig Tieck (1802).
Die „Wonne der Einsamkeit“, die — folgt man den Gedanken Tiecks –
in der Natur zu finden ist,
wird mit dem Wort „Unbefangen“ zu umreißen versucht.
Die Aufforderung
„Kommt ihr Beengten, Herzbedrängten, entflieht und
entreißt euch der Quaal“
stellt die Spannung zwischen der Natur,
der Freiheit als Sehnsuchtsort
und dem Alltag
als Ort der Enge und der Beengtheit
eindrücklich dar.
Ich zitiere aus einer Klausur:
„…das lyrische Ich fordert das Publikum auf, aus ihrer Bedrücktheit
auszubrechen und in die Freiheit der Natur einzudringen.“
Ein Appell an die „Menschen im städtischen Alltag… ,
welche durch Arbeit und Flucht beengt sind.“
Oder um aus einer anderen Arbeit zu zitieren: „ …aus dem tristen Alltag
zu entfliehen. … Menschen, die dem tristen und belastenden
Alltagsleben zum Opfer gefallen sind.“
Hier werde „die abneigende Haltung des lyrischen Ichs“
dem „spießbürgerlichen Leben“ gegenüber „widergespiegelt“.
„Das exponiert gestellte Wort ‚Unbefangen‘
bringt die Assoziation von Selbstverständlichkeit und
Losgelöstheit von jeglichen Gedanken mit sich.
In der Einsamkeit der Natur wird es auch für das lyrische Ich möglich,
diese Unbefangenheit losgelöst von allen Sorgen auszuleben.“
Zitatende
In diesem romantischen Gedicht
werden wir von Ludwig Tieck eingeladen diese Freiheit zu erleben.
Und auch bei ihm ist sie nur in einer Spannung,
zwischen Polaritäten erfahrbar.
Weite der Natur und Enge des Alltags,
Last und Lust,
Lust und Frust
oder
etwas konkreter als Aufforderung mit dem Blick nach vorne:
Über den eigenen Schatten springen,
über mich hinauswachsen,
an meine Möglichkeiten glauben — gegen alle Widerstände,
die sich mir (vielleicht) entgegenstellen.
Suchen Sie,
suchen Sie Regionen auf,
in denen sie sich schon in den kühnsten Träumen wähnten.
Und genießen Sie es.
„Looking for Freedom“ sollte als Pflichtfach in den
Fächerkanon der Schule aufgenommen werden.
Staunen, träumen, sich ausprobieren,
in ungeahnte Dimensionen vorstoßen,
verrückte Ideen entwickeln, abheben und Purzelbäume schlagen.
Vielleicht haben Sie in den letzten 12 Jahren diese Dimensionen
in Ansätzen erfahren dürfen,
in der Lernpsychologie spricht man auch von dem Flow.
In ihm ist das Zeiterleben verändert,
Handlung und Bewusstsein fließen ineinander,
sodass alles mühelos erscheint …
… bis man plötzlich hier im Saal sitzt und erfährt,
wie es sich anfühlt, aus der Schule geschmissen zu werden.
Halten Sie nach der Freiheit Ausschau!
Entdecken Sie!
Das entdeckende Lernen,
hier bei uns erfahren und eingeübt,
ein Prozess,
in dem man in den Dingen aufgeht,
sich im positiven Sinne verliert und
neue Gedanken knüpft,
ist wesentliche Voraussetzung
für eine sich gestaltende und gelingende Zukunft,
über Parteiprogramme, Ideologien und
wirtschaftliche Erfolgsindikatoren hinweg.
Daran dürfen Sie nicht nur,
daran müssen Sie teilhaben.
Unsere Gesellschaft, die Region, Duderstadt und jeder hier im Saal
benötigt Ihre Kompetenzen, Ihren Freiheitsdrang,
Ihren Mut zum Entdecken, Ihre Inspiration, Ihren Gestaltungswillen.
“ABI looking for Freedom”
oder
wie es Mahatma Gandhi der Welt ins Poesiealbum geschrieben hat:
„Der Unterschied zwischen dem,
was wir tun und dem,
was wir in der Lage wären zu tun,
würde genügen,
um die meisten Probleme der Welt zu lösen.“
Finden Sie es heraus!
Die Frage nach den nächsten Schritten ist für viele von Ihnen
schon beantwortet.
Mut, Abenteuerlust und Gottvertrauen zieht Sie nach Australien,
Neuseeland, Brasilien, Kanada, Irland, Spanien und
andere schöne Orte dieser Welt.
Ihr soziales Engagement realisieren Sie in einem freiwilligen Jahr
in den unterschiedlichsten Bildungseinrichtungen.
Die Impulse, die Sie in den letzten Jahren hier in der Schule
und auch außerhalb bekommen haben,
setzten einige von ihnen in ein immer deutlicher werdendes
Mosaikbild zusammen
und beginnen zum Wintersemester ihr Studium.
Für mich war es beindruckend und berührend
mit welcher Klarheit und Überzeugung
Sie alle, liebe Abiturientinnen und Abiturienten,
mir bei der Verkündigung der Noten
von Ihren Plänen berichteten.
Sie alle gehen Ihren Weg.
Da bin ich mir sicher.
Und heute,
mit dem ersten Schritt von der Bühne,
wenn Sie ihr Abiturzeugnis erhalten haben,
spätestens dann,
beginnt IHR NEUER WEG.
Lassen Sie mich ein kleinwenig nachhelfen:
Mit der Übergabe des Zeugnisses sind Sie draußen, endgültig!
Keine Stufenfeten,
keine Durchsagen,
kein Oberstufenraum,
keine Vollversammlungen!
Aus, Schluss, Ende,
Startrampe — Abflug
oder auf Neudeutsch: EGDexit.
Liebe Abiturientinnen, liebe Abiturienten,
seien Sie begleitet von
unseren guten Wünschen und Gottes Segen!
Auf geht’s!
https://www.eichsfeld-gymnasium.de/wp-content/uploads/2019/07/abi-19-3-845x321-1.jpg321845S. Noltehttps://www.eichsfeld-gymnasium.de/wp-content/uploads/2019/09/egd-logo_trans-340_ou.pngS. Nolte2019-07-27 00:15:002019-09-18 13:56:21„Looking for freedom“ nach bestandenem Abi