Türchen #22: Eine Weihnachtsgeschichte [Teil 2]

Hier kommt der zweite Teil unserer Weihnachtsgeschichte. Viel Spaß beim Lesen!

Die Menschen luden Max ein, sich zu ihnen zu setzen und er erzählte ihnen von der Wichtelaktion in seiner Schule. Die Obdachlosen hörten gespannt zu und freuten sich über die Geschichte. Einer von ihnen, ein älterer Mann namens Herr Müller, begann plötzlich zu erzählen. Er berichtete von seiner Kindheit, als er selbst noch zur Schule ging und wie sehr er es genossen hatte, in der Weihnachtszeit kleine Geschenke zu bekommen. Doch mit den Jahren hatte er alles verloren und war nun auf der Straße gestrandet. Die anderen nickten verständnisvoll und auch Max spürte tiefes Mitgefühl für die Menschen um ihn herum.

Plötzlich hatte Max eine Idee. Er erzählte den Obdachlosen von seinem Geschenk, das er von seinem Wichtelkind erhalten hatte, und schlug vor, es gemeinsam zu teilen. Die Augen der Obdachlosen leuchteten vor Freude und sie bedankten sich herzlich bei Max. Gemeinsam sangen sie Weihnachtslieder am Lagerfeuer und teilten die Schokoladenweihnachtsmänner. Die Stimmung war warm und herzlich, trotz der Kälte des Abends. Als es Zeit wurde, nach Hause zu gehen, verabschiedeten sich alle voneinander. Max lief nach Hause, tief berührt von dem Erlebnis. Er wusste, dass Weihnachten nicht nur darin bestand, Geschenke zu bekommen, sondern auch darin, anderen Freude zu bereiten.

Am nächsten Tag beschloss er, seine Familie dazu einzuladen, gemeinsam Essen für die Obdachlosen zuzubereiten und sie an Heiligabend zum gemeinsamen Essen einzuladen. Die Familie war von Max‘ Idee begeistert und so verbrachten sie den Heiligabend damit, warmes Essen zu kochen und kleine Geschenke für die Obdachlosen vorzubereiten. Als es dunkel wurde, machten sie sich auf den Weg zum Park, wo sie die Gruppe von Menschen trafen. Die Obdachlosen waren überwältigt von der Großzügigkeit und Herzlichkeit von Max und seiner Familie. Gemeinsam saßen sie um das Lagerfeuer, aßen und unterhielten sich. Die Stimmung war  herzlich und fröhlich, und alle genossen die gemeinsame Zeit.

Als es Zeit wurde, nach Hause zu gehen, bedankten sich die Obdachlosen bei Max und seiner Familie für diesen besonderen Abend. Sie versprachen, auch in Zukunft füreinander da zu sein und sich gegenseitig zu unterstützen. Max kehrte mit einem warmen Gefühl im Herzen nach Hause zurück. Er hatte gelernt, dass Weihnachten nicht nur ein Fest des Gebens und Nehmens ist, sondern auch eine Zeit, in der man anderen Menschen Liebe und Mitgefühl schenken kann. Von diesem Tag an engagierte er sich regelmäßig in der Gemeindearbeit und half den Bedürftigen in seiner Stadt.

Die Weihnachtsgeschichte von Max verbreitete sich schnell in der Schule und in der Nachbarschaft. Viele Menschen wurden von seiner Großzügigkeit inspiriert und begannen ebenfalls, anderen zu helfen. So wurde aus einer kleinen Wichtelaktion in der Schule ein großes Zeichen der Nächstenliebe und Solidarität in der gesamten Gemeinde. Und so feierten Max und seine Familie jedes Weihnachten nicht nur im Kreise ihrer Liebsten, sondern auch mit den Obdachlosen im Park – eine Tradition, die ihnen allen viel Freude bereitete und ihre Herzen mit Wärme erfüllte.

(Iris Timmermann, 7c)